Wie Du Einfluss nimmst und als Kunde Geschichte schreibst

Jeder war sicher, dass sich Jemand darum kümmert.
Irgendjemand hätte es tun können, aber Niemand tat es.
Jemand wurde wütend, weil es Jeder’s Arbeit war.
Jeder dachte, Irgendjemand könnte es machen, aber Niemand wusste, dass Jeder es nicht tun würde.
Schließlich beschuldigte Jeder Jemand, weil Niemand tat, was Irgendjemand hätte tun können.

Geschichte von vier Arbeitskollegen

***

Niemand kann die Welt retten…

Was macht es schon für einen Unterschied?
Wenn wir ein wenig Plastik vermeiden, retten wir damit nicht die Welt.
Oft begegne ich diesem Argument.
Eine PET-Flasche mehr oder weniger…
Ein T-Shirt von einer Firma mit schlechte Arbeitsbedingungen…
Beim Online-Händler statt beim Tante-Emma-Laden einkaufen…
Einmal im Jahr mit dem Flugzeug in die Ferien oder mit dem Auto Richtung Süden fahren…
– was macht das schon?

Unser Einfluss ist so gering!
Niemand kann durch sein eigenes Verhalten die Tante-Emma-Läden retten oder die Umwelt oder die Textilindustrie verändern.
„Ich bin nur ein kleines Rädchen im Getriebe.“
Denkst Du das manchmal auch?
Stimmt und stimmt nicht.

…und jeder ist verantwortlich

Ich bin nicht der Stau.
Nur einer von vielen Autofahrern.
Ich bin nicht das Kreuzfahrtschiff vor Venedig, das für Tonnen von Abfall sorgt.
Ich bin nur jemand der eine Kreuzfahrt gebucht hat.
Eine(r) von vielen.

Zalando verschickt wöchentlich 30’000 Pakete.
Wer bestellt all diese vielen Dinge?
Keiner von uns.
Jeder bestellt nur ab und zu etwas.
Irgendjemand offenbar etwas häufiger.
Wie auch immer: es sind 30’000 Pakete wöchentlich.
Niemand ist dafür verantwortlich und doch ist es jeder.

Niemand und Jeder löst ein Problem

Im Spiegel-Bestseller „Wir sind das Klima!“ beschreibt Jonathan Safran Foer, wie die Ausbreitung der Kinderlähmung gestoppt werden konnte:

Niemand konnte es, aber irgendjemand begann sich um das Problem zu kümmern. Dann sorgten viele dafür, dass es gelang. Aber wirklich verantwortlich für den Erfolg ist niemand.

Jemand, namens Jonas Salk, musste den Impfstoff entwickeln.
Dafür musste jemand wie Roosevelt, die Rahmenbedingungen schaffen und Gelder sprechen.
Jemand (viele Freiwillige inklusive Jonas Salk selbst und seine Familie) musste den Stoff an sich selbst testen.
Danach konnte der Impfstoff zugelassen wurde.

Doch damit war es nicht getan.
Die Menschen mussten überzeugt werden sich impfen zu lassen, damit die Krankheit sich nicht mehr ausbreiten konnte.

Bedeutende Personen namen Einfluss und leisteten einen wichtigen Beitrag: Roosevelt, der selbst von Polio betroffen war. Elvis Presley, der sich beim Impfen fotografieren liess.

Doch der grosse Durchbruch blieb aus.
Er kam mit einer Bewegung, die unter den Jugendlichen begann: „Teens Against Polio“.
Jugendliche gingen von Tür zu Tür und organisierten Tanzveranstaltungen, die nur von geimpften Personen besucht werden durften.
Nun liessen sich viele Menschen impfen.
Die Wende war da.

„Wer hat Polio besiegt?“ fragt Jonatan Safran Foer .

Die Forscher oder die Jugendlichen allein hätten es nicht geschafft.
Die Berühmtheiten allein bewirkten einiges, aber noch nicht genug.

Deshalb schlussfolgert Jonatan Safran Foer:
Niemand hat es besiegt.
Alle haben es besiegt.

Wie wir alle Einfluss nehmen

Keiner von uns wird das Mikroplastik- oder das Co2-Problem lösen. Es sei denn, wir tun es alle.
Jeder von uns kann irgendjemanden unterstützen, der etwas für die Lösung tut.

besser-als-zuvor-Skala

Jeder kann mit alten Gewohnheiten brechen und Firmen untreu werden die

  • zu Umweltverschmutzung beitragen, weil sie „normale“ Produkte herstellen, die giftig sind, Wälder zerstören und lange Transportwege benötigen
  • zentralisiert sind und damit das Geld aus den Regionen abziehen und das Ende des Tante-Emma-Laden besiegeln
  • trotz ihrer hohen Gewinne wenig an die Gesellschaft  und die Umwelt zurückgeben (Steuern)

Niemand wird eine Firma oder ein Projekt alleine finanzieren.
Aber wir alle, können es.
Unser winziger, regelmässiger (!) Beitrag hilft Visionen von einer gesunden und sozialen Welt zu verwirklichen.
Wie das gelingen kann, wissen wir noch nicht.
Wir können nur anfangen.

Firmen, die es besser-als-zuvor machen

Viele Menschen kümmern sich um die Umwelt und soziale Probleme.
Manches ist Dir vielleicht zu radikal, anderes zu wenig.
Lass Dich dadurch nicht abhalten von den ersten Schritten in eine bessere Richtung.
Besser als zuvor ist schon mal besser als zuvor.

Was gibt es bereits?

  • Lebensmittel vom regionalen Bauern und Unverpackläden der Schweiz
  • ökologisch produzierte und verpackte italienische Spezialitäten (Körbchen, Karton und ein Strohpolster!) von Frattoria (Landhaus) la Vialla aus der Toscana, Geschenkkörbe,  Olivenöl, Wein, Essig, Nudeln, Oliven, Artischoken, toskanisches Gebäck…
  • Kosmetik von Ringana mit der 4 x 100% Philosophie
  • Kleinunternehmerinnen auf dem Markt in Deiner Nähe, die Selbstgemachtes, umweltfreundliche Kosmetik und Putzmittel herstellen
  • besser produzierte Schuhe und Taschen in den GEA-Läden. Heini Staudinger kämpft für die Arbeitsplätze in seiner Region (Waldviertel), für die Kleinbetriebe und für eine österreichische/europäische Schuhproduktion
  • Mode bei rrrevolve.ch , avocadostore.de und hessnatur.de oder claro
  • Allerlei von waschbär.ch 

Es gibt viele Menschen, die etwas tun wie Sina Trinkwalder mit ihrem Textilunternehmen www.manomama.de. Doch auch sie sagt: „Ich kann nicht die Welt retten. Das müssen wir schon gemeinsam machen.“

„Die Ohnmacht des Einzelnen ist der Grund, aus dem alle es versuchen müssen.“

Jonatan Safran Foer

 

 

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Eine Antwort

  1. 2. Dezember 2020

    […] dass es für die Umwelt wichtig ist, ob ich viel oder wenig Milchprodukten und Fleisch konsumiere. Auch auf mich kommt es an. 100% vegan zu leben war für mich zwar keine Option. Aber häufiger vegan zu kochen und zu backen, […]

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