Mehr Zeit haben – so gelingt’s
Zeitmangel und Stress - wer kennt das heute nicht?
Nie scheint alles was wichtig ist in den Tag zu passen und (spätestens) am Ende des Jahres stellt man fest, dass man wieder zuviel Stress und Hektik hatte; und zu wenig Zeit für die Partnerschaft, die Familie, die Freunde, die Erholung und sich selbst. Persönliche Projekte und Träume konnten nicht angepackt oder zu Ende gebracht werden.
Auch die amerikanische Autorin Elaine St. James konnte ein Lied davon singen:
Mein Leben wurde durch einen Terminkalender aus schwarzem Leben bestimmt, der fünf Pfund wog und meinen halben Schreibtisch einnahm. Mein Tag wurde durch die klassische Frage nach den Prioritäten bestimmt: "Wie verwende ich meine Zeit am besten?" S.15
Trotzdem war sie im Alltag als Immobilien- und Anlagenmaklerin komplett überfrachtet. Im Eiltempo jagte sie von morgens bis abends durch die Tage und erledigte ihren Job, der "niemals meine Seele gewärmt hat". Sie wurde eine ziemlich typische berufstätige Frau auf der Überholspur, schreibt sie, gestresst und unzufrieden.
Der Wendepunkt kam Mitte Juli 1990.
Sie blätterte in einem ruhigen Moment durch ihren Terminplaner und ihr ging plötzlich auf: "Mein Leben ist zu kompliziert".
Sie hat den Wechsel in ein unkomplizierteres Leben, in dem das was ihr wichtig ist Platz hat, geschafft.
Ein Grund für mich, zu schauen wie sie das gemacht hat.
Eines vorneweg: mit Zeit sparen und Schnelligkeit hat sie das nicht erreicht.
Inspirationen zu einem mutigen Leben mit Tiefgang & Weitblick
Ausgabe 4/1-2023
"Ich habe Zeit" - Zeit gewinnen mit Elaine St. James
Elaine St.James erzählt in ihrem vergriffenen Buch, "In Einfachheit leben", wie sie den Weg in ein anderes Leben begann:
Die Götter müssen mir im Sommer 1990 zugelächelt haben. Mitte Juli hielt ich für fünf Minuten lang in der Arbeit inne und schaute in einem ruhigen Augenblick meinen Terminplaner an, als würde ich ihn zum ersten Mal sehen. Als ich die Liste all der Telefongespräche, die ich führen musste, der Leute, die ich treffen musste, Orte, an die ich fahren musste und Dinge, die ich tun musste, durchsah, ging mir plötzlich ein Licht auf. Ich erkannte, dass mein Leben zu kompliziert gworden war, und fasste genau dann und dort den Entschluss mit dem Vereinfachen zu beginnen. S. 16
Ihr Ziel: die Arbeitszeit auf 6-8 Stunden pro Tag reduzieren, Platz für ihre kreativen Projekte zu finden (Buch schreiben, zeichnen, herumwerkeln) und Zeit für die Familie und Freunde haben.
Zwei Denkfehler zum einfachen Leben
Manch einer denkt, man könne seine Termine und Verpflichtungen nur dann drastisch reduzieren, wenn man alles hinter sich lässt, auswandert, in die Wälder zieht oder sich an einem einsamen Ort abschottet.
Denkfehler 1: Drastische Massnahmen oder "Ich muss auswandern"
Doch Eliane St. James warnt vor dieser Versuchung: Das sei ein Weg, der für die meisten weder durchführbar, noch stimmig ist. Ausserdem ist es unnötig. Statt sich eine Ausrüstung für die Wildnis zu kaufen, sei es besser Zeit zu schaffen.
Sie sagt:
Unsere Herausforderung bestand darin, ein einfacheres Leben in unserem bisherigen Umfeld zu schaffen, in einer Stadt, die uns gefällt, mit Menschen, die wir schätzen. S.26.
Es geht darum, unser Leben an dem Punkt, an dem wir jetzt gerade stehen, zu vereinfachen. S.23
Zwar zogen sie und ihr Mann in ein kleineres Haus und verzichten auf einen Anrufbeantworter und eine Rufumleitung. Sie sagt aber:
Wir sind keine Hippies und Revolutionäre. Wir leben einfach ein einfaches Leben. S.27
Denkfehler 2: Ein "einfaches Leben" ist kopierbar
Elaine St.James erzählt in ihrem Buch von ihrem persönlichen Weg zu einem einfacheren Leben. Aber sie betont, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss. Was sie getan hat, lässt sich nicht von jedem 1:1 kopieren, denn: "Für jeden bedeutet 'Einfachheit' etwas anderes.
Die zwei wichtigsten Gründe, warum das Leben kompliziert ist
Sie nennt allerdings zwei Problemkreise, die unser Leben am meisten verkomplizieren und die von jedem, auf seine eigene Weise, angepackt werden müssen, um den Weg aus dem Zuviel zu finden:
Der erste ist der ständige Kampf mit unserer Konsumhaltung und dem ganzen Ballast, den wir angehäuft haben. .... Die zweite Herausforderung ist die weit verbreitete Neigung, ja zu sagen, wenn wir eigentlich nein sagen wollen.
Die Lösung besteht aber nicht irgendeinem Programm, sondern darin, dass jeder für sich lernt,
- welche Dinge sein Leben wirklich verschönern
- was Zeit, Energie und Geld frisst, aber zuwenig zurückgibt
- was ihm wirklich wichtig ist
- wie man Unerwünschtes los wird und Angebote freundlich ablehnt.
Denn das ist der eigentliche Knackpunkt: Werbung und Gesellschaft scheinen uns zu sagen, wie unser Leben sein muss, damit wir damit zufrieden sind. Aber es ist möglich, dass wir ganz anderes brauchen als propagiert wird.
1. Schritt: Die wichtigste Frage
Eine erste wirkungsvolle Massnahmen, um das eigene Leben zu vereinfachen ist leicht und unspektakulär. Es ist nur eine Frage, die sich Elaine St.James bei allen Entscheidungen und alltäglichen Aufgaben stellt:
Macht es mein Leben einfacher?
Doch Achtung, die Antwort ist oft nicht so leicht wie wir denken.
Oberflächlich betrachtet mag etwas unser Leben vereifachen, weil wir dadurch Zeit sparen. Aber Zeitersparnis heisst noch nicht, dass das Leben einfacher wird. Das zeigt sich auch an all den "zeitsparenden" Geräten, die wir heute haben:
Noch nie hatten Haushalte so viele Apparate, die uns Arbeit abnehmen und doch hatten wir noch nie so wenig Zeit (Elaine St.James S. xx)
Es gilt also herauszufinden, was unser Leben wirklich vereinfacht, was für uns wirklich positiv und wichtig ist. Und alles andere nach und nach aus unserem Leben zu entfernen.
Doch wie findet man heraus, was wichtig ist?
2. Schritt: Zeit finden - so geht's
In unserem Alltag erscheinen uns alle Dinge wichtig, obwohl sie es in Wirklichkeit gar nicht sind. Wir sind oft "zu nah dran". Um das zu merken, brauchen wir Abstand vom alltäglichen Leben und müssen etwas Revolutionäres zu tun:
nachdenken... 🙂
...und immer wieder nachdenken.
Wozu?
Um sich zu fragen:
- Was will ich wirklich?
- Was sind meine tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche?
- Was denke ich, müsste mich glücklich machen, tut es aber nicht
- Was macht mein Leben kompliziert?
- Was möchte ich in meinem Leben einfacher haben?
Pausentaste drücken, um wieder Zeit zu haben
Weil es im Alltag schwierig ist klare Gedanken zu fassen und sich mit sich und dem was einem wirklich etwas bedeutet auseinander zu setzen, rät Elaine St. James - wenn immer möglich-, sich ein 4-tägiges Wochenende (alleine!) zu gönnen,
um wieder einmal Abstand zum Alltag zu bekommen. Die ersten 1,5 Tage seien nötig um "runter zu kommen". Die restliches Zeit wird genutzt, um auf die obigen Fragen erste Antworten zu finden.
Ein Gewinn wird dieses Nachdenken allerdings nur, wenn man sich klar macht, dass man mit der verfügbaren Zeit realitistisch umgehen muss und dass jede Entscheidung für etwas auch eine Entscheidung gegen etwas ist.
Elaine St. James schlägt vor sich auf 4-5 Prioritäten zu konzentrieren und sich klar zu machen, dass mehr zu viel ist.
3. Schritt: Dran bleiben
Nach dieser Auszeit, beginnt man einerseits mit der Umsetzung, der ersten Vereinfachungen im eigenen Leben, und man nimmt sich weiterhin Zeit, um sich klar zu werden, wie man sein Leben noch stärker vereinfachen kann.
Dieses Zeit-Nehmen ist für viele Menschen ein Problem. Denn wir meinen, dafür keine Zeit zu haben. Dabei haben wir keine Zeit, weil wir uns nicht die Zeit nehmen, um eigene Prioritäten zu setzen.
Was tun?
Ich finde die Bulletjournal-Technik sehr hilfreich. Sie leitet dazu an mit einem kleinen täglich Ritual Zeit fürs Reflektieren zu nehmen, Ablenkungen zu entlarven und zu prüfen, ob man auf dem gewünschten Kurs ist.
Zu diesem Thema entwickle ich gerade einen Online-Kurs und werde weiter darüber berichten. Erste Infos vom Begründer Caroll Ryder gibt es auf seiner Website https://bulletjournal.com/
Tipps: Zeitfenster für das Wichtige schaffen
Aber auch Elaine St. James hat einige Ideen, wie man im Alltag Freiräume schafft. Du sagst: "Ich habe keine Zeit für mich" - aber sicher hast du Zeit.
Es gilt Gewohntes (zumindest temporät) aufzugeben und die gewonnenen Zeit für das Vereinfachen des Lebens nutzen:
Reduzieren
Zum Beispiel lassen sich freie Zeiten schaffen, um weiter über sein Leben zu vereinfachen, indem man
- den Umgang mit sozialen Medien, Handy, Medienkonsum reduziert
- eine Gelddiät macht, also 30 Tage oder 3 Monate lange nichts einkauft ausser Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs
Freiräume schaffen
Man kann Momente des Alleinseins schaffen, indem man
- früher aufsteht oder später ins Bett geht als die Mitbewohner
- noch einen Moment am Arbeitsplatz bleibt, aber nicht arbeitet, sondern sich die Zeit für sich und sein Leben nimmt
- Einladungen nicht annnimmt bzw. weniger Treffen vereinbart. Denkbar wäre zum Beispiel einfach mal 6 Monate keine einzige Einladung anzunehmen. Das erspart Erklärungen, warum man die eine Einladung annimmt und die andere nicht
- ehrenamtliche Verpflichtung mal ausfallen lässt oder sogar pausiert
- auf Nachrichten oder die Lieblingsserie oder gewohnte Lektüre verzichtet
Ansprüche herunterfahren
Elaine St.James packt ein heisses Eisen an, wenn sie rät alltägliche Gewohnheiten zu verändern. Auch ihr ist es nicht leicht gefallen. Als sie vorsichtig daran dachte, etwas seltener Wäsche zu waschen und ein Tshirt länger als nur einen Tag zu tragen, schien ihr das ungehörig. Bis ihr Sohn sagte: "Ich habe meine Bettwäsche 4 Jahre nicht gewaschen..."
Man kann also
- seltener Wäsche waschen
- weniger Putzen, Ansprüche an Sauberkeit etwas herunterfahren
- den Menuplan vereinfachen
- Haushaltspflichten zumindest (für eine begrenzte Zeit) reduzieren
Ballast abwerfen
Elaine St.James fand bald heraus, dass ihr grosses Haus mit den vielen Dingen eine zeitliche Belastung ist. Sie erkannte, dass sie sich in einem kleineren Haus viel Arbeit sparen und sich genau so wohl fühlen könnte.
Natürlich war ausmisten nötig, um sich zu verkleinern.
Die Herausforderung: für Unwichtiges keine Zeit haben
Den Vorteil des "sich begrenzens" habe ich auch schon im letzten Blogbeitrag thematisiert. Barry Schwartz ermutigte uns Satisficer statt Maximierer zu sein: also nicht das Besseres zu suchen, obwohl man schon das Gute hat:
Auch daraus liessen sich Methoden zur Vereinfachung des Lebens finden, um wieder Zeit zu haben:
- sich nicht mit Problemen befassen, für die es bereits eine Lösung gibt. Eine noch bessere Lösung zu suchen bedeutet Zeit- und Energieaufwand - Lebenszeit.
- die Auswahlmöglichkeiten in vielen Lebensbereichen begrenzen: zum Beispiel sich für den Kleidereinkauf auf 3 Geschäfte beschränken.
- Für den Lebensmitteleinkauf in ein kleines Geschäft gehen, wo es nur 5 statt 50 Sorten Marmelade gibt.
- für die nächsten Ferien nicht alle Ansprüche erfüllen wollen, sondern nur die wichtigsten zwei.
Um ein Satisficer zu werden, müssen Sie sich allerdings jedes Mal, wenn sie vor einer Entscheidung stehen, über ihre Ziele und Ansprüche klar werden und genau definierte Massstäbe festlegen für das, was "gut genug" ist. Zu wissen, was gut genug ist, setzt voraus, dass Sie sich kennen und wissen, was Ihnen am Herzen liegt.
Und auch Friederun Pieterski weiss, wofür man keine Zeit einsetzen sollte:
Wenn Sie sich einer Sache sicher sind, fragen sie nicht lange herum! Es ist schade um die Zeit. Wenn Sie aber nicht ganz sicher sind, dann investieren sie Fragezeit, Bedenkzeit.
Aus: "Vom natürlichen Umgang mit Zeit", Friederun Pieterski und Renate Habinger
Bullet Journal: das Hilfsmittel, um für das Wichtige Zeit zu haben
Das Bullett Journal, wie es Caroll Ryder der Erfinder entwickelt hat, ist ein hervorragendes Hilfsmittel, um in seinem Leben Pilot zu sein und aus dem Autopiloten-Modus herauszukommen.
Dazu folgt in einem späteren Beitrag und in meinem neuen Online-Kurs mehr. Ein Hilfmittel aus Caroll Ryders Buch will ich hier aber vorstellen:
Der geistige Fundus
Dieses Hilfsmittel besteht aus 3 Fragen, die auf einem Blatt mit 3 Spalten beantwortet werden müssen
- woran arbeite ich?
- woran sollte ich arbeiten
- woran möchte ich gern arbeiten?
Meine Erfahrung ist: jedesmal wenn ich mein Bulettjournal durchgehe und prüfe woran ich arbeite und woran ich arbeiten möchte, bin ich überrascht. Wie leicht komme ich von Kurs ab!
Niemals zuvor in der Geschichte haben so viele Menschen so viel gehabt, konnten an so viele Orte reisen und so viele verschiedene Dinge machen. Wir sind von dem Versuch, alles haben zu wollen, schon ganz erschöpft. Elaine St.James, S. 19
Zeit sparen führt zu Zeitnot!
Zeit sparen um Zeit zu haben? Müsste funktionieren, denkt man. Tut es aber nicht. Das erkennen wir leicht, wenn wir uns im Buch "Momo" mit Herr Fusi befassen.
Wie im Hörbuch (unten) zu hören ist, rät der graue Mann von der Zeitsparkasse Herr Fusi seine Kunden schneller zu bedienen und keine Zeit mit einem Schwätzchen zu "verlieren". So könne er Zeit sparen, die ihm später zur Verfügung stehe.
Das tut Herr Fusi ab sofort und arbeitet nun so, wie es neuerdings viele andere Stadtbewohner tun. Doch das Fazit ist niederschmetternd:
- Die Arbeit macht keine Freude mehr
- Es entsteht eine Stimmung von Hektik
- Ungeduld, unfreundliche Äusserungen und emotionale Kälte werden normal
- Die Kinder vermissen ihre Eltern. Diese haben wegen dem Zeitsparen keine Zeit mehr für sie und für "unnütze Vergnügen", wie Spielen und Beziehungen pflegen
Fazit: gerade durch das Zeitsparen entsteht das Gefühl: ich habe keine Zeit mehr
Wer nur noch für die Zukunft lebt, vergisst die Gegenwart und mit ihr das, was sie so lebenswert macht: die Sinnlichkeit, die Leidenschaft, das Gefühl für Zeit.
Aus: "Vom natürlichen Umgang mit Zeit", Friederun Pieterski und Renate Habinger
Zitate und Textauszüge aus dem (Hör-)Buch Michael Ende's "Momo"
Strassenkehrer Beppo: Eile hilft nicht
Er fuhr jeden Morgen lange vor Tagesanbruch mit seinem alten, quietschenden Fahrrad in die Stadt zu einem großen Gebäude. Dort wartete er in einem Hof zusammen mit seinen Kollegen, bis man ihm einen Besen und einen Karren gab und ihm eine bestimmte Straße zuwies, die er kehren sollte.
Beppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste, es war eine sehr notwendige Arbeit.
Wenn er so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich.
Schritt – Atemzug – Besenstrich. Schritt – Atemzug – Besenstrich.
Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter:
Schritt – Atemzug – Besenstrich.
Während er sich so dahinbewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft grosse Gedanken:
"Siehst du, Momo", es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man.
Und dann fängt man an, sich zu beeilen. Und man eilt sich immer mehr.
Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz ausser Puste und kann nicht mehr. Und die Strasse liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
"Man darf nie an die ganze Strasse auf einmal denken, verstehst du?
Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.
Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie und man ist nicht ausser Puste.
Das ist wichtig."
(aus Momo von Michael Ende)
Coiffeur Fusi: Die Zeit die mir auf diese Weise übrig bleibt, was soll ich mit ihr machen? Muss ich sie abliefern und wo?
Grauer Herr: Das überlassen Sie ruhig uns. Sie können sicher sein, dass uns von ihrer eingesparten Zeit nicht das kleinste bisschen verloren geht. Sie werden es schon merken, dass ihnen nichts übrig bleibt.
der graue Herr von der Zeitsparkasse in Momo
So wie ihr Augen habt, um das Licht wahrzunehmen, so habt ihr ein Herz, um damit die Zeit wahrzunehmen. Und alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen wird, ist verloren.
Meister Hora in Momo
Schon gewusst? oder - "Warum man lernen sollte eine Tür leise zu schliessen"
Die Kartäusermönche lehrt man während ihrer Zeit als Novizen sich beim Schliessen einer Tür umzudrehen und behutsam die Klinke herunterzudrücken ohne die Tür ruckartig zuzuziehen oder gar ins Schloss zu werfen.
Warum lehrten sie das so?
Damit Sie lernen sich für alles die erforderliche Zeit zu nehmen. Damit Sie lernen eine Sache nach der anderen zu tun, um sie das Mass, die Geduld und die Ruhe zu lehren und jene Achtsamkeit die sie jede Geste bewusst tun lässt.
Wie schliesst Du eine Tür hinter Dir zu?
Lässt Du sie angelehnt? Machst Du sie leise zu oder mit einem Knall?
Auszug aus dem Hörbuch
"Das Erwachen der Seniorita Prim" von Natalia Sanmartin Fenollera
Zeit um glücklich zu sein
Das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden ist das Um und Auf einer gelungenen Zeiteinteilung. Sich auf das zu beschränken, was zählt, ist eine Fähigkeit, die man nicht von heute auf morgen erlernt, aber eine der wirksamsten Techniken auf dem Weg, Zeit für sich selbst zu gewinnen.
Aus: "Vom natürlichen Umgang mit Zeit", Friederun Pieterski und Renate Habinger
Mach du das!
Ein Weg, um sich zu entlasten und Zeit für sich selbst zu finden ist auch: Arbeit abzugeben. Alles was andere in Heimarbeit für uns erledigen können, passt auf die Plattform "Mach du das!"
Nun wünsche ich Dir, dass es Dir mit diesen Inspirationen gelingt öfters Zeit für Dich zu NEHMEN, um immer häufiger Zeit zu HABEN.
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Newsletter Alltagszauber, 4/1-2023
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