Lebensziele finden – so fängst Du es an.
Ich gebe es zu.
Ich bin ein Schreibsuchti-Fan.
Die Blogbeiträge und Newsletter des Autors (www.schreibsuchti.de) öffne ich selbst dann, wenn ich mit Arbeit überladen bin.
Walter Epp’s Texte sind kurz, knackig und so voller Überraschungen und Provokationen, dass das Lesen ein Genuss ist. Zudem sind seine Tipps und Tricks zum Thema “Bloggen und damit Geld verdienen” durchdacht und bestehen den Praxistest.
Logisch, dass ich vor Kurzem seinen neuen Online-Kurse gekauft habe.
Interessiert notierte ich welche Massnahmen er vorschlägt, damit mein Blog mehr Leser findet:
- eine Landingpage und eine Salespage machen
- mit bestimmten Plugin für eine schöner Darstellung sorgen
- ….
- ….
- die Website nach einem bestimmten Strickmuser aufbauen.
Meine Pendenzenliste wurde grösser und grösser: Bald war mir klar: wenn ich Walter Epps Strategie umsetzen will, braucht meine Website eine Rundum-Renovation.
“Oh Mann, wo fange ich nur an!”, fragte ich mich mit Blick auf die lange Liste – und tat wochenlang nichts.
Ich war ratlos. Überfordert.
Also habe ich Walter genau das gefragt: ”Mann, wo fang ich an…?!”
Na, ja – etwas eleganter habe ich es schon formuliert 🙂 .
Als ich seine Antwort gelesen hatte, lachte ich lauthals.
Ich war fassungslos.
Walter schrieb, dass er seine Website Schritt für Schritt entwickelt und seine Artikel fortlaufend verbessert habe. Eine “Renovation” wie ich es vorhabe, habe er nie gemacht.
Mir ging ein Licht auf.
Ich hatte mich total verheddert!
Mich, die “Erfinderin” der Veränderungsformel musste er daran erinnern, wie man eine Veränderung anpackt!.
Genau so gut hätte eine gute Köchin fragen können, wie man Zwiebel hackt oder einer versierten Schneiderin, wie man einen Faden einfädelt.
Doch durch meine To-do-Liste (- ich denke schon länger, dass die gefährlich sind) hatte sich die Aufgaben zu einem hohen Berg aufgetürmt.
Unbewusst hatte ich mir das Ziel gesetzt, eine ganz tolle Website zu haben – so wie im Kurs gezeigt wurde – und zwar möglichst rasch (also sofort). Dadurch wurde die Herausforderung so gross, dass ich vor dem Start schon kapitulierte.
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Wenn unser Lebenstraum uns entmutigt
In diese Form von “Aufschiberits” können wir auch geraten, wenn wir unsere Lebenszielen und Träume ernst nehmen und umsetzen wollen. Denn sofort stellt sich eine grosse Anzahl von Fragen. Jede für sich ist eine Herausforderung.
Bist auch Du dabei Deine unwiderstehliche Zukunftsvision zu verwirklichen? Dann kennst Du diese Fragen bereits:
- Was für eine Art von Leben würde ich am allerliebsten leben?
- Was will ich wirklich?
- Kann ich erreichen, was ich will?
- Wie bringe ich meinen ideales Leben mit den Anforderungen des Alltags zusammen?
- Kann ich mit dem was ich tun will Geld verdienen? Wenn nicht: nie bekommt mein Traum trotzdem genügend Platz in meinem Leben?
Diese Herausforderung sind auf olympischen Niveau.
Kein Wunder, dass die Überforderung unseren Handlungswillen gelegentlich plattwalzt.
Sich diese Frage nicht zu stelllen, würde allerdings heissen, das zu verpassen, was man im Leben wirklich will. Wie ist diese Dilemma zu lösen?
1. Bewusstheit
Mit der Veränderungsformel ist die Antwort leicht gefunden. Deshalb war ich so verwundert, dass ich vor Walters Antwort nicht gecheckt hatte was los ist, als mich die To-do-liste überforderte.
Mein Beispiel zeigt: Wesentlich ist, dass ich mir bewusst bin, dass ich mir eine grosse Herausforderung ausgesucht habe.
Dank dieser Erkenntnisse konnte ich sofort meine Vorgehensweise ändern. Ich wechselt vom Modus “To-do-Liste-abarbeiten” in den Modus “eine Veränderung anpacken”:
- Ich schaute von den vielen Aufgaben und Zwischenzielen weg.
- Ich definierte, in welche Richtung ich gehen will (hier: eine Seite so aufbauen, wie ich es im Kurs gelernt habe) und
- ich begann mir Mini-Aufgaben aufzutragen, um jeden Tag kleine Schritte in die richtige Richtung zu gehen.
“Was ist anders?” fragst Du vielleicht, wenn Du mit der Veränderungsformel nicht so vertraut bist.
Hier will ich es nur kurz mit einer Frage an Dich erklären:
Welche Vorsatz kannst Du leichter anpacken und erledigen? “Ich will sportlicher werden und beginne vorerst mit 1 Liegestütze pro Tag, weil das schon 100% mehr ist als zuvor” oder “Ich gehe ab sofort jede Woche einmal ins Fitness-Studio”?
Für sehr viele Menschen ist die erste Aufgabe leicht umzusetzen.
Trotz dieser Leichtigkeit gelingt es ihnen im Jahr mindestens 365 Liegestützen machen.
Am zweiten Vorsatz scheitern viele nach wenigen Monaten. Der frisch trainierte Muskel verliert seine Kraft wieder, der Wunsch nach Fitness erfüllt sich nicht.
Oft denken wir kurzfristig, packen ein Ziel mit Elan an und müssen dann feststellen, dass es zu viel ist. Wir können länger durchhalten und kommen dadurch weiter, wenn wir das langfristige Ziel im Auge behalten und regelmässig kleine Schritte tun.
2. Lebensziele wachsen lassen
Auch wenn Du Deine Lebensziele finden willst, ist es viel einfacher eine Richtung zu definieren, statt zu versuchen konkrete Ziele aus dem Boden zu stampfen.
Natürlich kannst Du spontan sagen: ich wäre gerne reich, möchte ein schönes Haus am Meer haben und den ganzen Tag tun können wozu ich Lust habe.
Doch sind das echte Lebensziele oder sind es Bilder in Deinem Kopf, die nur vorgaukeln, dass dies die Erfüllung aller Träume ist?
Sind das Lebensziele, die so gut zu Dir passen wie ein massgeschneidertes Kleidungsstück?
Wohl kaum.
Abstand
Wie sich aus Herzenswünschen Lebensziele herausschälen
Bevor Du nun krampfhaft eine Richtung für Dein Leben suchst, lass mich zuerst die Idee der “Big Five” von John Strelecky erklären. Du wirst gleich sehen, dass sich aus Deinen Big Five mit der Zeit Lebensziele, ja sogar Dein Lebenssinn herauslesen lässt.
Safaritouristen, so erfährt man in John Strelecky’s Buch “Safari des Lebens”, haben meist eine klare Vorstellung davon, was eine gelungene Safari ist Sie zählen die Tiere auf, die sie gesehen haben wollen: Elefanten, Nashörner, Löwen, Leoparden, Büffel… Oft sind es genau diese fünf. Daher werden sie in Afrika die „Big Five“ genannt.
Wenn Du nun Dein Leben als Safari ansiehst, so Strelecky, welche 5 Dinge möchtest Du in Deinem Leben getan, gesehen oder erlebt haben, damit du sagen kannst, “es war ein Leben, ganz wie ich es mir erträumt habe?”.
Welche fünf Wünsche erwählst Du nun zu Deinen Big Five?
Ganz ehrlich: es ist am Anfang nicht so wichtig.
Es geht zuerst darum
Dir klar zu werden
- was Dir für Dein Leben wichtig ist
- aus den ganzen Dingen, die Du könntest, solltest und müsstest, die heraus zu filtern, die Dein Herz höher schlagen lassen
- Deinen „Wunschmuskel“ zu trainieren.
Du hast 5 Herzenswünsche notiert? Gratuliere: ein wichtiger erster Schritt ist gemacht! Du beginnst festzulegen, was in Deinem Leben wirklich wichtig ist.
Ob das Deine Lebensziele sind?
Ob damit erfasst ist, warum Du auf diesem Planeten bist und welchen Sinn Dein Leben hast. Vermutlich noch nicht.
Aber es ist ein erster Entwurf auf dem Du aufbauen kannst. Zerbrich Dir über deren Richtigkeit nicht den Kopf, sondern gehe erste Schritte.
- Du wirst feststellen, dass manche Träume Schäume sind – sie schienen Dir wertvoll, aber Du stellst fest, dass Du sie gar nicht magst.
Meine anfängliche Begeisterung für digitales Nomadentum schlug zum Beispiel völlig um, als mir klar wurde, wieviele digitale Nomaden stundenlang in den Bildschirm starren, obwohl sie sich in einer wunderschönen Umgebung befinden. -
Du wirst aber auch erfahren, dass manche Träume sich auch in der Realität traumhaft anfühlen.
Der Wunsch nach Dänemark zu gehen, die Lavendelfelder in der Provence zu erleben und ein Buch zu schreiben, all das hat mein Herz im Vorfeld angesprochen und war dann tatsächlich ein Erlebnis mit einer wichtigen Bedeutung für mich.
Herzenswünsche umsetzen – ohne Überforderung
Die fünf Wünsche hast Du also vor Dir. Was sind nun “erste Schritte”?
Wie oben anhand der Veränderungsformel bereits gezeigt: Du beginnst mit dem was leicht ist (minimale Anforderung). Es ist nicht wichtig, dass Du schnell bist, sondern dass Du die Richtung hältst und konstant kleine Schritte gehst. Hochleistungssportler-Allüren wie ich sie im Zusammenhang mit meiner Website an den Tag gelegt habe, sind nicht gefragt.
Wenn Du davon träumst ein Buch zu veröffentlichen, dann
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beginne damit jeden Tag 10 Minuten zu lesen, wie man gut schreibt oder
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besuche einmal in der Woche ein Schreibseminar
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oder gewöhne dir an Dein Handy erst einzuschalten wenn du am Morgen 500 Wörter geschrieben hast
was immer Du mit Leichtigkeit in Deinem Alltag schaffst.
Wenn Du 10 Minuten lesen nicht schaffst, reduziere die Anforderung noch stärker: Liess nur 1 Minute pro Tag. Diese eine Minute ist mehr wert als einmal 10 Minuten lesen und 10 Tage Lesepause machen, denn mit einem Mini-Schritt pro Tag bleibst Du im Thema drin, hältst Dich damit auf dem Kurs Deiner Träume und trainierst das Umsetzen Deiner Wünsche. Das ist für den Anfang wichtiger, als das Wissen und Können, das Du Dir in den paar Minuten Lesen aneignest.
Aus Herzenswünsche zeigen sich Lebensziele
Setzt Du Deine Herzenwünsche um, passiert etwas erstaunliches: Die Lebensthemen kristalisieren sich immer mehr heraus.
Anfangs notierte ich als Herzenswünsche:
- die Loireschlösser sehen
- nach Liége gehen, um den Spuren von Maigret zu folgen
- nach Dänemark reisen
- Belgien entdecken
- die Tulpenfeldern in Holland bewundern
Alles wunderschöne “Safari-Ziele”.
Doch mit der Zeit begann mir zu dämmern, dass diese Liste endlos ist. Denn das eigentliche Ziel sind nicht all diese Entdeckungsreisen. Nein, das Unterwegs-sein, das Entdecken von Neuem ist das massgeschneidertes Ziel für mich ist. Etwas in mir will Bewegung, Dinge entdecken und die Natur spüren – am liebsten mit möglichst wenig Gepäck.
Und so formulierte ich stellvertretend für alle meine Entdecker-Ziele einen Big Five, der mir wohl den Rest meines Lebens erhalten bleibt:
„Mit einfachen Mitteln nach Lust und Laune unterwegs sein, die Welt entdecken und alles Mögliche und Unmögliche lernen.“
Von den Herzenswünschen zur Antwort “Darum bin ich hier”
Heute weiss ich: das unterwegs sein nährt und inspiriert mich. Das macht mich reich, gibt mir das Gefühl wirklich zu leben.
Nachdem ich viele Herzenswünsche in diese Richtung verwirklicht hatte, begann ich zu verstehen: dieser Reichtum in meinem Leben ist nicht nur für mich wichtig. Die Menschen denen ich begegne bekommen einen Teil davon ab. Ich gebe ihn weiter, ohne es richtig zu merken. Andere werden dadurch inspiriert ihr Leben wirklich zu leben. Heute ist mir klar: Genau dafür bin ich da.
Das bestätigt sich auch durch meine bisherige Lebensgeschichte. Vom ersten Tagen an, ging es darum um mein Leben zu kämpfen. Zuerst ging es um meine Gesundheit. Später, als Kind ging es um mein inneres Überleben. Als Teenager war ich bereit mein Leben wegzuwerfen, weil sich in meinem Inneren so viel Schmerz angesammelt hatte. Später lief ich in Gefahr mir von anderen diktieren zu lassen, wie ich leben soll. Zu guter Letzt hätte der Alltagstrott mich beinahe erwischt.
Es macht einfach Sinn, dass genau ich den “Job” habe Menschen zum wirklichen Leben zu ermutigen.
Wenn Du das Gefühl hast, es ist eine Herkulesaufgabe die eigenen Lebenziele oder den Sinn für das eigene Leben zu finden, unterstützt Dich Strategie 5:
Definiere Herzenswünsche und verfolge sie. Tu das was einfach ist zuerst.