Grundlos glücklich – Nick Vujicic und Elisabeth Lukas
Inspirationen zu einem mutigen Leben mit Tiefgang & Weitblick
Alltagszauber 2/11-2022
Schon gewusst?
Unglück macht nicht unglücklich
Zitate/Inhalte aus "Glücklich-sein" von Sonja Lyubomirsky : S.44
Stelle Dir vor, Du müsstest pro Woche neun Stunden Dialysebehandlung über Dich ergehen lassen. Du würdest an eine Maschine angeschlossen, damit sie Dein Blut reinigt. Stelle Dir vor, Du müsstest Dich an eine strikte Diät halten und den Verzehr von Fleisch und Salz stark einschränken. Selbst die Flüssigkeitsaufnahme müsstest Du streng kontrollieren. Was würde das Deiner Meinung in Deinem Leben bewirken?
Die meisten Menschen sind der Ansicht, dass sie in einer Situation wie dieser extrem unglücklich wären. Mit einer empirischen Untersuchung prüften Wissenschaftler, ob diese Annahme stimmt. Sie führten einen Test mit zwei Gruppen durch: einen mit gesunden Teilnehmern und einen mit Dialysepatienten.
Die Teilnehmenden beider Gruppen erhielten einen Palm Pilot, der sie etwa alle 90 Minuten anpiepste. Nach jedem dieser Piepser mussten die Teilnehmer eingeben, wie sie sich gerade fühlten (froh? freudig? nervös? unglücklich?). Solche Stimmungsmessungen, die über eine Woche hinweg durchgeführt werden, sind ein guter Indikator für das generelle Wohlbefinden eines Menschen, da die Bewertungen meist ungefiltert abgegeben werden..
Hartnäckige Glücks-Irrtümer
Die Resultate:
- die gesunden Teilnehmer glaubten tatsächlich, sie wären weniger glücklich, wenn sie sich einer regelmässigen Dialysebehandlung unterziehen müssten.
- Es stellte sich aber heraus, dass die Dialysepatienten genauso glücklich waren wie die gesunden Teilnehmer. Sie schienen sich sehr gut an ihre Situation gewöhnt zu haben. Aber:
- obwohl sie nicht unglücklicher waren, als die gesunde Versuchsgruppe, waren sich die Dialysepatienten sicher, ohne die Krankheit glücklicher zu sein.
Diese und andere Untersuchungen zeigten der Glücksforscherin, Sonja Lyubomirsky, dass unsere Annahmen darüber was uns tatsächlich (un)glücklicher macht, oft unzutreffend sind.
In ihrem Buch "Glücklichlich-sein" beschreibt Lyubomirsky wie Ernest, ein Multiple-Sklerose-Patienten, diese falschen Annahmen in seinem Leben aufdeckte. Mit fortschreitender Erkrankung konnte er erst nicht mehr rennen, dann nicht mehr gehen und schliesslich auch nicht mehr stehen. Zunächst empfand er seine Krankheit als schrecklich. Doch dann lernte er mit ihr umzugehen und sagt:
Wenn ich schon 1956 gewusst hätte, welche Symptome ich heute habe, dann hätten mir meine Zukunftsaussichten vermutlich grosse Angst gemacht und jeden Mut genommen. Doch jetzt, da ich hier bin, sind sie nicht annähernd so schlimm, wie sie mir damals vorgekommen wären. ...Meine Meinungen, Vorlieben und Abneigungen haben sich ganz allmählich verändert, genau wie das, ... was ich immer als unabdingbare Voraussetzung für mein persönliches Glück gehalten habe.
Glück macht nicht glücklicher
In den 70er Jahren interessierten sich Psychologen dafür wie sich ein Lottogewinn, zwischen 50'000 und 1 Million US-Dollar, auf den Gewinner auswirkt.
Sie staunten, denn ein Jahr nach dem Gewinn waren die Glückspilze nicht zufriedener als normale Menschen, die keinen solchen Geldsegen erlebt hatten. Im Gegenteil, alltägliche Aktivitäten wie Fernsehen oder Essengehen bereiteten den Lottogewinnern jetzt weniger Freude als den Nichtgewinnern.
Die schlechte Nachricht ist also, dass wir uns sehr schnell an positive Veränderungen gewöhnen. Egal, ob man Geld gewinnt, einen höheren Lohn bekommt, sich ein grösseres Haus oder ein Auto kauft. Oder ob man - wie Lyubomirsky von sich selbst erzählt - dank einer Augenoperation plötzlich nicht mehr "blind wie ein Maulwurf" ist. Man gewöhnt sich daran. Hedonistische Anpassung wird das in der Psychologie genannt.
Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Diese Anpassungsfähigkeit hilft uns, wenn uns etwas Schlimmes zustösst: auch nach einem schweren Unfall oder einer Krankheit kehren wir rasch wieder zu unserem »normalen« Glücksempfinden zurück.
Eine der großen Ironien unseres Strebens nach Glück ist, dass wir oft viel Energie darauf verwenden, unsere Lebensumstände zu ändern, weil wir irrtümlicherweise davon ausgehen, dass uns diese Veränderung glücklicher macht. Doch eine beeindruckende Zahl von Veröffentlichungen belegt, dass wir durch äussere Veränderungen nicht lange glücklich bleiben.
Grundlos glücklich oder - warum Nick V. trotz allem unverschämt gut lebt
"... der Arzt schaute mich an und sagte: er wird nicht gehen können. Er wird keine Schule besuchen, er wird in seinem Leben nichts tun können".
Das war das Urteil des Arztes, nachdem Nick Vujicis Mutter einen Sohn ohne Arme und Beine zur Welt gebracht hatte. Es wäre ein vernichtendes Urteil gewesen, hätten sich Nicks Eltern mit dieser Prophezeihung zufrieden gegeben.
Aber sie liebten und akzeptierten ihren Sohn wie er war und forderten ihn auf, alles zu versuchen was möglich ist. Und so wurde er - entgegen der ärztlichen Prognose - ein selbständiger Erwachsener. Anziehen, Zähne putzen, Frühstück zubereiten .... all das geht auch ohne Arme und Beine:
Er studierte Rechnungswesen und Finanzplanung und ist heute verheiratet und Vater von 4 Kindern.
Dass das kein einfacher Weg war, ist völlig klar. Mit 10 versuchte er sich das Leben zu nehmen. Er war zeitweise depressiv und litt an Existenzängsten. Wen wundert es? Doch dank der uneingeschränkten Akzeptanz und Ermutigung seiner Eltern ist Nick Vujici heute - wie er sagt - "unverschämt gut dran".
Lebenssinn finden
Nick fand nicht trotz, sondern gerade wegen seines Schicksals einen Sinn und eine Lebensaufgabe. Er entdeckt, dass seine Behinderung längst nicht die schwerste Bürde ist, die ein Mensch zu tragen hat. Denn er begegnete anderen, die körperlich unversehrt waren, aber seelisch leiden, weil sie niemals gehört oder gespürt haben, dass sie geliebt und zutiefst akzeptiert werden.
Aus dieser Erkenntnis entstand Nicks Vortragstätigkeit. Er sagt zu seinem Publikum: "Weil meine Eltern mir sagten, dass es wundervoll ist, dass ich hier bin, darum bin ich noch hier. Manche hatten keine solchen Eltern. Deshalb bin ich hier, um Dir zu sagen "Du bist wundervoll, genau so wie Du bist".
Das also ist Nicks Antwort auf die Frage: welchen Sinn hat mein Leben? Was er vermutlich nicht weiss: er bestätigt damit die Theorie der Logotherapie. Viktor Frankl, der Entwickler der Logotherapie war im zweiten Weltkrieg Häftling im Konzentrationslager Auschwitz. Er erkannte im Lager, dass das Überleben davon abhing, ob die Inhaftierten einen Sinn in ihrer Situation erkennen konnten. Ein Sinn zu finden, bestand auch für Frankl selbst darin, eine Aufgabe in der aktuellen Situation zu entdecken. Gelingt dies kann man allen Widrigkeiten zum Trotz ein Leben leben, das diese Bezeichnung verdient (mehr dazu siehe 5. Abschnitt).
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Nick Vujicic - Zitate
Dieses Leben ist voller grossartiger Erfahrungen, wenn wir ihm eine Chance geben.
Schmerz ist Schmerz. Gebrochen ist kaputt. Aber Angst ist die grösste Behinderung von allen. Sie wird dich mehr lähmen als ein Rollstuhl.
Nach und nach fand ich heraus, dass ich für ein unverschämt gutes Leben Folgendes brauche: die feste Überzeugung, dass das Leben einen Sinn hat... S.13
Oft fragen Leute, wie ich es schaffe, glücklich zu sein, obwohl ich keine Arme und keine Beine habe. Die schnelle Antwort ist, dass ich eine Wahl habe. Ich kann wütend sein, keine Gliedmaßen zu haben, oder ich kann dankbar sein, dass ich eine Bestimmung habe. Ich habe Dankbarkeit gewählt.
...mit Koffern voller Geld kann man sich hundsmiserabel fühlen. Ich kenne Menschen mit perfekten Körpern, die nicht halb so glücklich sind wie ich. Auf meinen Reisen habe ich in den Slums von Mumbai und den Waisenhäusern von Afrika mehr Freude gesehen als in bewachten Wohnanlagen und auf riesigen Anwesen von unschätbarem Wert. S. 47
Wenn wir unser Leben betrachten und uns auf Dinge konzentrieren, die wir nicht haben oder haben wollen, ändert dies nichts an den Umständen. Die Wahrheit ist, dass wir uns auf das konzentrieren müssen, was wir haben, und das Beste daraus machen müssen.
Das Lied zum Thema: Privilegiert, aber unglücklich
Auch der Liedermacher Mani Matter erkannte, dass äussere Umstände nicht glücklicher und Widrigkeiten nicht unglücklich machen. Und so fragt er, warum die Menschen am Morgen so traurig aussehen, obwohl sie in der Schweiz so privilegiert sind. (Hier gehts zum Liedtext)
"Vielleicht", so vermutet Matter, "wenn wir wieder einen Grund hätten traurig zu sein, wären wir weniger traurig".
Das klingt zynisch? Im nächsten Abschnitt werden wir sehen, Studien der Logotherapie begründen, warum er Recht haben könnte. Es lässt sich mit der Logoherpie auf einfache Weise begründen, warum ein Mensch mit einem belastenden Schicksal ein gutes Leben leben kann. Genauso erklärbar wird, warum Menschen, die scheinbar glücklich sein müssten, guten Grund haben unglücklich zu sein.
Gründe für's (Un-)Glücklich-sein - Einblick in die Logotherapie
Im Titel dieses Blogbeitrages nenne ich Nick Vujicic und Elisabeth Lukas im gleichen Atemzug. Dabei hatten die beiden vermutlich noch nie miteinander zu tun. Aber sie passen eben wunderbar zusammen: Er hat das unverschämt gute Leben und sie die Begründung, warum das so ist.
Wer keinen Sinn im Leben findet, leidet
Zurzeit wird jeden Monat 110mal in der Suchmaschine Google eingegeben: "Ich habe alles und bin trotzdem unglücklich".
Man meint, Menschen die um ihr finanzielles Leben oder ihre Gesundheit kämpfen und in ihrem Leben weniger Erfolg haben, gehe es automatisch schlechter als anderen und sie bräuchten Hilfe. Tatsächlich suchen aber zwei andere Gruppen Berater, Coaches und Therapeuten auf:
1. Die Zweifelnden. Diejenigen also, die nach einem Sinn im Leben suchen. Das sind zum einen die noch sehr jungen Menschen, die sich erst mal finden müssen. Sie suchen nach einem Ziel nach dem sie streben, nach einer Aufgabe, in der sie all ihre Kräfte stecken können. Sie leiden an einer schrecklichen inneren Leere. Genauso wie die Erwachsene, die der Frage nach dem Sinn nie nachgegangen sind oder sich schwer tun einen Sinn zu sehen.
2. Die Verzweifelten, die schon einen Sinn gefunden hatten, aber erleben, wie er wegbricht oder sich als unzureichend erweist; zum Beispiel durch einen Schicksalsschlag.
Selbst bei kostenlosen Beratungsangeboten, liegt der Schwerpunkt der Hilfesuchenden in der Mittel- und Oberschicht. "Es sind die Menschen, denen es rein äusserlich gut geht und die glücklich sein könnten. Dass sie es nicht sind, liegt in zunehmenden Masse daran, dass sie am Sinn ihres Lebens zweifeln oder dass sie den Sinn des Lebens verloren haben", schreibt die Logotherapeutin Elisabeth Lukas, S. 31
Das Fadenkreuz, aber auch die aktuellen Zahlen zur psychischen Gesundheit in der Schweiz und Deutschland zeigen, dass ein hoher Lebensstandard kein Synonym für Glück ist. Im Gegenteil der hohe Lebensstandart nimmt uns sogar manche Möglichkeiten einen Sinn oder eine Aufgabe im Leben zu entdecken. Er lenkt vom Wesentlichen ab und fördert das Gefühl von Sinnlosigkeit.
Wer aber keinen tiefen Sinn im Leben hat, lebt in einer inneren Leere. Ein "existentielles Vakuum...". So nennt es die Logotherapie. Dieses Vakuum führt zu psychischem Leid, zu psychischen Erkrankungen bis hin zu Gewalttätigkeit. Es macht uns ausserdem verführbar für Konsum, Süchte und radikale Ansichten.
Neue Schuhe statt Lebenssinn
Nicht übersehen dürfen wir, dass gerade unser Wohlstand und unser hohes Mass an Freiheit und Wahlmöglichkeiten, ein Auslöser für Sinnkrisen sind. Denn im Gegensatz zu den früheren Generationen, leben wir auf einem unendlich weitem, weglosen Feld von Möglichkeiten. Regeln, die Orientierungshilfe gaben, wie etwa gesellschaftliche Regeln, Familientradition, Bestimmungsrecht der Eltern und Religion sind weggefallen. Wir sind weitgehend frei.
Das bedeutet allerdings auch: jeder Menschen ist in der Pflicht den Sinn in seinem Leben selbst zu suchen. Das gelingt nicht jedem mit Leichtigkeit. Mancher schafft es nie für sich zu definieren, was sein Zweck der Existenz ist. Auch, weil in unserer Gesellschaft die Bewusstheit für diese wichtige Aufgabe fehlt.
Zudem lenkt uns die Werbung gekonnt von dieser Lebenaufgabe ab und vermittelt uns, wir müssten nur dieses oder jenes Produkt kaufen oder dies oder das erleben, dann würden wir Erfüllung erleben.
Worin finden Menschen einen Sinn in ihrem Leben?
Die Logotherapie geht davon aus, dass Menschen in ihrem Leben folgende Sinnmöglichkeiten haben
- eigenes Wohlergehen/Glück
- Selbstverwirklichung
- die Sorge für die Familie und/oder Kinder
- den Beruf bzw. eine Hauptbeschäftigung
- Zugehörigkeit zu Personen/Gruppen
- ein Interesse
- Erlebnisse (z.B. Natur)
- ein Engagement (bestimmte Werte)
- Vitale Not (Überwindung von Hunger, Krankheit...) S. 32
Dies erklärt, wie es sein kann, dass Menschen, die in den Slums lebenden glücklich sein können. Ohne ihre Lage beschönigen zu wollen, im Gegensatz zu manchem "Reichen", stellen sich den Menschen im Slum drei Aufgaben ganz automatisch: für ihr (Über-)Leben zu sorgen (9.), für ihre Familie zu sorgen (3.) und voran zu kommen (1 und/oder 4).
Wie findet man seinen Sinn des Lebens?
Allerdings: die Zweifelnden und die Verzweifelten können sich nicht einfach anhand der obigen Liste einen neuen Lebensinhalt suchen und damit die Krise beenden. Sie macht die Frage "Was ist der Sinn meines Lebens?" ratlos. Das hat Victor Frankl, der Begründer der Logotherapie erkannt. Er begriff, dass das Leben die Antwort oft nicht hergibt.
"Wie wäre es denn, wenn wir die Frage einmal umdrehen?" fragte er deshalb seine Patienten. Fragen wir doch mal: "Was erwartet das Leben von Ihnen? Welche Antwort haben Sie auf all die Umstände in denen Sie leben zu geben?"
Viele Menschen haben in der Antwort auf diese Frage einen Halt gefunden und die Kraft ihr Leben (trotz allem) zu leben:
- Nick Vujici entschied sich mit dem was er hat etwas anzufangen, statt sich über das was ihm fehlt zu grämen. Er will Menschen ermutigt, diese Haltung zu übernehmen und gibt ihnen die Botschaft der Liebe weiter, die er von seinen Eltern erhalten hat.
- Viktor Frankl stellte sich in der Zeit im Konzentrationslager die Aufgabe zu beobachten, was Menschen am Leben erhält. Er stellte sich vor dieses Wissen später an andere weiter zu geben. Kurz nachdem er aus dem KZ befreit wurde und feststellte, dass in der Zwischenzeit seine Familie umgekommen ist, begann er tatsächlich damit zu diesem Thema Vorträge zu halten. So wurde er zum ersten Seelenarzt, der seinen Patienten aus ihren Problemen half, indem er mit ihnen erforschte, was der Sinn ihres Lebens sein könnte .
- Jerry Rosenstein, der ebenfalls im KZ war, entschied für sich, dass ein gutes Leben, die beste Antwort auf das Erlebte ist. Diese Haltung, das Alte hinter sich zu lassen und den Weg in ein neues, gutes Leben zu finden, ist für viele Menschen hilfreich, die Missbrauch und Misshandlung erlebt haben. Das weiss ich aus persönlicher wie beruflicher Erfahrung.
Zitate Elisabeth Lukas
S. 96, 20, 109
Lebensstandard und Bankkonto können auf Dauer eine geistige Inhaltslosigkeit nicht überdecken
...wie wenig Glück ist im Herzen der heutigen Menschen tatsächlich zu finden!
Was diesen heutigen Menschen so schwer auf dem Gemüt liegt, ist eben die Unsicherheit, was am Ender der langen und hastigen Jagd nach Glück übrigbleiben kann, welchen Sinn aller Stress, aller Preisgewinn und alle Besitztümer nun für ihn haben
eine unglückliche Kindheit ist eine Begründung, aber keine Notwendigkeit ein unglückliches Leben zu führen
Das Leben findet draussen statt
Nein, Nick Vujici lässt sich nicht aufhalten: Vieles was man meint ohne Arme und Beine nicht bewerkstelligen zu können, bekommt er irgendwie doch hin. Das Video entlarvt unsere "Begründung", warum wir dies und das nicht tun konnen; warum wir gerade keine Zeit und Möglichkeit haben unsere Träume zu verwirklichen. Es sind Ausreden. Ausreden hinter denen oft Angst steht. Angst vor dem Unbekannten, Angst vor Kritik oder Angst sich zu blamieren.
Als Therapie schlage ich vor: schaue das Video und bringe dann nochmals die Gründe vor, warum Du die Dinge, die Dir wirklich, wirklich wichtig sind, nicht tun kannst 😉 .
Know-How: Das Beste aus seinem Leben machen
Bertrand Piccard (siehe letzte Ausgabe) erzählt, dass er öfters Taxifahrer danach fragt, was sie in den Wartezeiten machen. Die Antworten waren stets dieselben: etwas Essen, Zeitung lesen, telefonieren oder mit dem Taxikollegen einen Plausch halten. Wie man eben mit Wartezeiten umgeht.
Was wäre, fragt Piccard sich und seine Zuhörer, wenn die Taxifahrer die Zeit nicht totschlagen sondern nutzen würden - zum Beispiel, um eine neue Sprache zu lernen? Gewiss würde sich mit der Zeit herumsprechen, dass es einen Taxifahrer gibt, der ... spricht (beliebige Sprache einsetzen). Und? "Er würde sich vom normalen Taxifahrer zum privaten Chauffeur entwickeln", meint Piccard. Jedenfalls würde er ganz in Nick Vujicic Sinne agieren der sagt:
Konzentrieren Sie sich auf Ihren Traum und tun Sie alles in Ihrer Macht stehende, um Ihre Lebensumstände zu ändern.
Wie man die hedonistische Anpassung vermeidet
Aber Moment? Haben wir (oben) nicht gerade gesehen, dass eine Veränderung der Lebensumstände uns nicht lange glücklich macht?
Richtig. An das zusätzliche Einkommen würde der ehemalige Taxifahrer sich im Normalfall rasch gewöhnen. Es sei denn
- er mache sich die positive Veränderung immer wieder bewusst.
- zusätzlich müsste er dem Impuls widerstehen mit den neuen Einnahmen auch seine Fixkosten zu erhöhen und
- das neue Einkommen für Dinge nutzen, die Sinn und echte Erfüllung in sein Leben bringen.
Denn diese Veränderung bietet tatsächlich neue Sinnmöglichkeiten (siehe Punkte in Liste oben):
- der Taxifahrer entwickelt sich persönlich weiter (Selbstverwirklichung, Sinn Nr.2)
- er kann fortlaufend einem neuen Interesse folgen (Sinn Nr.6)
- er hat voraussichtlich neue Erlebnisse, weil er sich mit seinen Kunden über ihr Herkunftsland unterhalten lernt und er eine andere Kultur kennenlernt (Sinn Nr.7)
- auch neue Freunde könnte er so gewinnen (Sinn Nr.5).
Auch Sprachenlernen kann Glück ins Leben bringen
Das Erlernen einer neuen Sprache kann also neue Sinnmöglichkeiten bieten.
Persönlich habe ich gute Erfahrungen gemacht mit Sprachenlernen 24 zu starten. Direkt zum Kurs
Doch weil das Sprachenlernen für viele nicht leicht ist, zeige ich hier, wie man das Sprachen lernen als Hobby betreibt, statt daraus eine Quälerei zu machen.
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